Bayerische Aussprache erklärt

Auf dieser Seite finden Sie eine praktische Aussprachetabelle, mit der Sie schnell die richtige bayerische Aussprache erlangen werden. Wir empfehlen, diese Tabelle vor dem Durchstöbern unseres Wörterbuches auszudrucken oder zumindest einmal genauer angesehen zu haben, sodass Missverständnisse zur korrekten bairischen Aussprache eines Wortes schon im Vorhinein ausgeschlossen werden können.

Aussprachetabelle für Silben und Lautschrift

Zeichen/SilbeAusspracheBeispiele
[à]helles aLasagne, Kastanie
[a]dunkles aHahn, Wasser,
[å]geschlosseses a, zum offenen o  hinFrau Holle, english: awful, water,
[:] ([e:], [a:], [å], [i:])gedehnter LautTee, See, Aal, hier,
[e]helles eBesen, Weg
[ä]offenes e, dem ä gleichhell, Engel
[i]normales isingen, wichtig
[o]geschlossenes oTon, nobel
[u]normales uWunder, Stunde
[ià]wird ohne Übergang gesprochenwie Bier, schier [bià, schià]
[eà]wird ohne Übergang gesprochenwie er, Teer [eà, teà]
[ai]offenes eiWeite, Seite
[äi]geschlossenes eienglish: a, way, stay
[åi]wie euEule, Beule,
[oi]wird ohne Übergang gesprochenSoja,
an-oankommen = okema
ab-åb/åabfahren = åbfahrn
ver-verkaufen = vàkàffà

Mit dieser Aussprachetabelle dürfte es Ihnen nunmehr wesentlich leichter fallen, sich durch unser umfangreiches deutsch-bayerisches Wörterbuch zu klicken. Falls Sie direkt zu den bairischen Wörtern (geordnet nach Anfangsbuchstabe) möchten, gelangen Sie über den unteren Button dorthin.

Bayerische Aussprache: Besonderheiten & Hinweise

Nicht jedes deutsche ei wird im Bairischen automatisch zum oa. Und das hat einen guten Grund:
Das Bairische hat sich, wie viele andere Mundarten, die Unterscheidung zwischen zwei mittelhochdeutschen Lauten bewahrt.

Für die bayerische Aussprache gab es früher nämlich ein langgezogenes (Zit, Pris, schniden), und einen Laut ai (z. B. haiss, Maister, waich). Aus dem alten ientwickelte sich später ein ei und aus dem alten ai wurde in der Standardsprache ebenfalls ein ei. Deshalb lassen sich die Ursprünge in der Standardschrift nicht mehr nachvollziehen. Im Dialekt jedoch kann dieser Unterschied noch immer festgestellt werden.

Im Bairischen gibt es zwar die Zeit, den Preis und das Schneiden, aber der Meister wird zum Moaster, heiß wird zu hoaß und weich wird zu woach.

Beim Wort Weide lässt sich dies gut darstellen. Das kann einmal eine Viehweide, zum anderen eine Baumart sein. Der Bayer unterscheidet hier zwischen der Woad und der Weidn, weil die beiden Wörter ursprünglich mit i bzw. mit ai geschrieben wurden. Dialektsprecher haben es im Gefühl und würden deshalb niemals Edelwoaß oderoans, zwoa, droa sagen!